Inkontinenz: Was kann ich tun?

24. November 2022

Wenn es passiert, ist es äußerst unangenehm. Betroffene sprechen meist nicht offen darüber, obwohl es ihr Alltagsleben erheblich beeinträchtigt. „Aufklärung zum Thema Inkontinenz ist deshalb dringend nötig“, sagt Dr. Heiko Postrach, Chefarzt für Urologie am AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG. Inkontinenz – davon spricht man, wenn die Fähigkeit fehlt, den Blasen- oder auch Darminhalt sicher zu speichern und selbst zu bestimmen, wann und wo er entleert werden soll. Über neun Millionen Deutsche leiden laut der Deutschen Kontinenz Gesellschaft an dieser Erkrankung, „bei weitem nicht nur ältere Menschen, sondern auch jüngere Erwachsene oder Kinder“, ergänzt Dr. Postrach. „Trotz guter Heilungs- und Therapiechancen scheuen viele Betroffene den Gang zur Ärzt:in – das muss nicht sein!“

Mit der richtigen Therapie gut heilbar

„Insbesondere eine Blasenschwäche ist mit der richtigen Therapie heutzutage gut heilbar“, erläutert Dr. Dimitrios Varvaras, Leitender Oberarzt der Urologie am AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG und Spezialist auf diesem Gebiet. Wichtig für die Patient:innen sei der erste Schritt: der offene Umgang mit dem Problem bei einem Arztbesuch.

Diagnostizieren Fachärzt:innen, etwa niedergelassene Urolog:innen oder Gynäkolog:innen, einen entsprechenden Verdacht, folgt die Überweisung in die Spezialsprechstunde der Klinik, in der Betroffene rasch Hilfe finden: „Wir sind als Beratungsstelle der Deutschen Kontinenz Gesellschaft zertifi ziert“, betont Dr. Varvaras.

Wenn physiotherapeutische oder medikamentöse Behandlungen nicht den gewünschten Erfolg bringen, kann eine Operation eine Inkontinenz heilen (häufig minimal-invasiv). In sehr schweren Fällen besteht auch die Möglichkeit der operativen Anlage eines künstlichen Blasenschließmuskels. Welche Behandlung die richtige ist, wird ganz individuell nach einer gründlichen Untersuchung entschieden.

„Unsere Patient:innen können auf ein breites und hochspezialisiertes Leistungsspektrum vertrauen“, sagt Chefarzt Dr. Postrach. „Es reicht von der Notfallversorgung über spezifische Diagnostik bis zu konservativen undmoperativen Therapien. Für Männer sind wir natürlich ebenso da wie für Frauen.“