Wahida - Ein afghanisches Schicksal: Kunstausstellung im Diakonieklinikum eröffnet

11. Juni 2015

Rotenburg (Wümme), 11. Juni 2015 – Die Kunst ermöglicht es ihr, ihren eigenen Weg zu finden sowie sich und ihre Umwelt darzustellen: Die gemalten Werke der jungen Afghanin Wahida sind im AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG ausgestellt. Im Rahmen des Freibettfonds wurde Wahida, die an Lepra erkrankt ist, vor neun Jahren unentgeltlich im Diakonieklinikum behandelt. Nun erzählen die Exponate ihr afghanisches Schicksal. Die Ausstellung ist bis zum 25. Juli 2015 im Foyer zu sehen, der Eintritt ist frei.

Am 6. März 2006 wurde die damals achtjährige Wahida aus Afghanistan durch die Hilfsorganisation Friedensdorf International in das Diakonieklinikum gebracht und ein Jahr lang behandelt. „Wahida litt unter ausgedehnten Wunden mit Knocheninfektionen an beiden Füßen und hatte bereits mehrere Zehen verloren, es drohte damals die Amputation beider Füße“, erläuterte bei der Ausstellungseröffnung Prof. Dr. Michael Schulte, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie sowie Initiator des Freibettfonds im Diakonieklinikum. Erst nach umfangreicher Diagnostik ließ sich eine Lepra-Erkrankung feststellen. „Ein Jahr später verließ sie Deutschland mit völlig abgeheilten Wunden und ohne Einschränkung ihrer Gehfähigkeit“, so Schulte. 

In Afghanistan wurde Wahida sieben Jahre später erneut behandelt, eine Unterschenkelamputation wurde vorgenommen. Dort lernte sie der deutsche Arzt Dr. Gerhard Stauch kennen. Vor ihrer Entlassung überreichte Wahida in Mazar e Sharif Dr. Stauch einige kleine Bleistiftzeichnungen, die sie während ihres Krankenhausaufenthaltes angefertigt hatte. Auf seiner nächsten Reise brachte Dr. Gerhard Stauch ihr Zeichenblöcke und Wasserfarben mit. Wahida begann zu malen. „Wahida gab mir eine handschriftliche Notiz mit dem Namen Rotenburg“, erläuterte Dr. Stauch bei der Eröffnung. So entstanden der Kontakt zu Prof. Schulte und die gemeinsame Idee zur Ausstellung „Wahida – Ein afghanisches Schicksal“.

Heute lebt Wahida unter schwierigsten Verhältnissen in Afghanistan und drückt ihr Erleben in ihren selbstgemalten Bildern aus. In ihrer Heimat stellt sie sich als amputierte Frau einem schweren Schicksal und findet Kraft in ihrer Kunst. Den Erlös der verkauften Ausstellungsbilder wird Dr. Stauch ihr bei seiner kommenden Afghanistan-Reise im September überreichen.

Wahida lag 2006 in Rotenburg in einem so genannten Freibett. Dort werden schwer verletzte bzw. erkrankte Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten unentgeltlich behandelt. Um auch zukünftig Kindern unentgeltlich helfen zu können, ist der Freibettfonds permanent auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Obwohl keine Personal- und Unterbringungskosten vom Diakonieklinikum in Rechnung gestellt werden, entstehen Kosten beispielsweise für Medikamente, Implantate und Prothesen, die nur über die Spendeneinnahmen des Freibettfonds beglichen werden können. Das Spendenkonto des AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUMS lautet: DE57 2415 1235 0025 1234 56, BIC BRLADE21ROB, Sparkasse Rotenburg-Bremervörde, Stichwort Freibettfonds und Ihre Anschrift für eine Spendenbescheinigung.

 

Kontakt:

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Das AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG gemeinnützige GmbH ist das größte konfessionelle Krankenhaus in Niedersachsen. Es ist ein Haus der höchsten Versorgungsstufe und akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg. Als Maximalversorger bietet es nahezu das gesamte Spektrum moderner Krankenhausmedizin. Mehr als 150.000 Patienten vertrauen jährlich der fortschrittlichen Hochleistungsmedizin und der professionellen Pflege mit ihren christlichen Wurzeln. Das Diakonieklinikum ist zertifiziertes „Überregionales Traumazentrum" zur Behandlung von Schwerverletzten. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Onkologie. Das Brust- und das Darmkrebszentrum sowie das Gynäkologisches Krebszentrum sind von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Zum Diakonieklinikum gehören außerdem Senioreneinrichtungen, Ausbildungsstätten, ein Reha-Zentrum sowie verschiedene Dienstleistungsbetriebe. Insgesamt arbeiten hier mehr als 2.400 Menschen.  

 

Die gemalten Werke der jungen Afghanin Wahida sind im AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG ausgestellt. Im Rahmen des Freibettfonds wurde Wahida, die an Lepra erkrankt ist, vor neun Jahren unentgeltlich im Diakonieklinikum behandelt. Nun erzählen die Exponate ihr afghanisches Schicksal.