AKH: Mit neuem Laser Enddarmerkrankungen schonend behandeln

24. Juni 2020

Hagen, 24. Juni 2020 – Es gibt Krankheiten, über die Betroffene nicht gerne sprechen – Hämorrhoiden oder Analfisteln und -fissuren gehören auf jeden Fall dazu. Viele Betroffene scheuen sich, mit solchen Enddarmerkrankungen einen Arzt aufzusuchen. „Wir wissen, dass deutschlandweit deutlich mehr Patientinnen und Patienten daran leiden als letztendlich behandelt werden“, betont Siegfried Kasperek, leitender Oberarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Agaplesion Allgemeinen Krankenhaus Hagen. Das müsse nicht sein. Der erfahrene Proktologe rät vom sprichwörtlichen „Aussitzen“ solcher Erkrankungen ab, die schonend und häufig unkompliziert zu behandeln sind. Hierfür steht im AKH ab sofort auch ein neuer Spezial-Laser zur Verfügung, mit dem solche vermeintlichen „Tabu-Leiden“ minimalinvasiv therapiert werden können. Angeschafft wurde Behandlungsgerät von der Stiftung Allgemeines Krankenhaus Hagen.

Vielen Menschen ist unbekannt, dass es sich bei Hämorrhoiden um kleine Blutgefäße handelt, die bei jedem Menschen für das saubere Verschließen des Darmausgangs zuständig sind. Erst wenn sie sich krankhaft erweitern, kann es zu Problemen kommen und ein Hämorrhoidalleiden entstehen. „Daher sollte man ein solches Leiden auch als etwas Natürliches annehmen, von dem jeder betroffen sein könnte“, findet Siegfried Kasperek. Anzeichen können beispielsweise Jucken, Brennen oder ein schmerzhaftes Ekzem am After sein. „Sollten solche Symptome auftreten, wird es Zeit, den Facharzt aufzusuchen“, erläutert der erfahrene Oberarzt weiter. Schließlich können viele Erkrankungen in einem Frühstadium häufig auch konservativ, also ohne chirurgischen Eingriff erfolgreich behandelt werden.

Ist dies aufgrund der Schwere der vorliegenden Erkrankung nicht mehr möglich, „muss man über einen chirurgischen Eingriff nachdenken“, so Siegfried Kasperek weiter. Aber: Während früher für die Behandlungen von Enddarmerkrankungen hauptsächlich schneidende Verfahren angewendet werden mussten, kommt nun im AKH der gewebeschonende Laser zum Einsatz, der größere Schnitte überflüssig macht. Die Lasersonde misst nur wenige Millimeter im Durchmesser. Durch sie wird während der Behandlung gebündelte Energie gezielt in das Gewebe abgegeben, wodurch geweitete Gefäße verschlossen und so in der Größe wieder auf ein Normalmaß reduziert werden können. Auch bei oft sehr schmerzhaften Anal- oder Steißbeinfisteln wird der Laser eingesetzt, um das erkrankte Gewebe zu veröden und die zugrunde liegende Entzündung zu stoppen. Ein solcher Eingriff dauert in der Regel nur fünf bis 15 Minuten und wird in Vollnarkose durchgeführt. Häufig ist zudem nur ein wenige Tage dauernder Aufenthalt im
Krankenhaus nötig. „Durch diese modernen Behandlungsmöglichkeiten gibt es eigentlich keinen Grund, sich nicht bei Schmerzen und Problemen in eine Behandlung zu begeben“, findet Siegfried Kasperek.

Betroffene Patient/innen können sich gerne an das Sekretariat der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am AKH unter T (02331) 201 2064 wenden. Dort können auch Termine für die Proktologie-Sprechstunde immer dienstags und mittwochs von 13:00 bis 15.00 Uhr vereinbart werden. Informationen zu den notwendigen Formalitäten erhalten Sie ebenfalls hier.

 

Das AGAPLESION ALLGEMEINES KRANKENHAUS HAGEN ist mit 486 Betten das größte Krankenhaus an einem Standort in Hagen und bietet seinen Patienten mit 18 Fachabteilungen und Schwerpunkten sowie diversen Kompetenzzentren die größte Disziplinenvielfalt unter einem Dach. Diese Größe und Leistungsfähigkeit setzen unsere Mitarbeiter Tag für Tag in eine dem Patienten zugewandte Fürsorge und Menschlichkeit um. Im Rahmen des Versorgungsauftrages werden bei uns jährlich rund 22.000 Patienten stationär behandelt.

Das AGAPLESION ALLGEMEINES KRANKENHAUS HAGEN ist als akademisches Lehrkrankenhaus der Ruhr-Universität Bochum anerkannt. Mit unserer Berufsfachschule bieten wir jungen Menschen darüber hinaus die Möglichkeit einer modernen Ausbildung im pflegerischen Bereich.

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OA Siegfried Kasperek mit dem neuen Laser zu schonenden Behandlung von Enddarmerkrankungen