Analfissur

24. Februar 2015

Unter der Analfissur versteht man ein im Analkanal längsverlaufendes Geschwür (Ulkus). Häufig findet sich am Unterrand der Fissur eine so genannte Vorpostenfalte, die oft irrtümlich für das Problem gehalten wird, aber lediglich den Weg zur Fissur weist (Name!). Wir unterscheiden akute von chronischen Fissuren.

Wie entstehen Fissuren?

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten der Fissurentstehung. Zu denken ist an Einrisse durch sehr harten Stuhl, aber auch an infizierte Analdrüsen (z. B. im Rahmen von Durchfällen), die geschwürig aufbrechen können und die Fissur hinterlassen.

Wie bemerkt man eine Fissur?

Typischerweise treten Schmerzen während des Stuhlgangs mit oder ohne Blutungen auf. Der Schmerz kann sehr intensiv sein und Stunden anhalten. Die Analfissur ist die klassische schmerzhafte Erkrankung des Enddarms (im Gegensatz zum Hämorrhoidalleiden).

Die Diagnose wird über eine einfache Enddarmuntersuchung gestellt. Bei sehr starken Schmerzen kann eine Narkoseuntersuchung notwendig sein.

Welche Therapie wird empfohlen?

Akute Fissuren werden mit lokal schmerzstillenden und den schmerzhaften Schließmuskelkrampf lösenden Salben (Lidocain, Diltiazem) behandelt. Zudem erfolgt eine Stuhlregulation mit Flohsamenschalen.

Chronische Fissuren können zunächst in gleicher Weise behandelt werden. Die Ergebnisse der konservativen Therapie sind jedoch bei der chronischen Fissur schlechter als bei der akuten. Oft ist letztlich eine Operation angezeigt. Die Fissur wird dabei ausgeschnitten (Fissurektomie). Dieser Eingriff wird ambulant durchgeführt.

Autor: Dr. med. Michael Mügge

Quelle
http://www.proktologie-goettingen.de/deutsch/deutsch.htm