Blasenschwäche – ein Tabuthema

24. Februar 2015

Keiner spricht gerne darüber. Etwa fünf Millionen Frauen jeden Alters teilen in Deutschland dieses Schicksal. Aus Scham werden Symptome verschwiegen oder verheimlicht. Das kostet wertvolle Zeit: Je früher eine Harninkontinenz erkannt ist, umso besser können Sie dagegen vorgehen.

Wir unterscheiden vier Arten:

  • Belastungsinkontinenz (unwillkürlicher Abgang von Harn)
  • Dranginkontinenz (plötzlich intensiver Harndrang, gefolgt von Blasenentleerung)
  • Mischinkontinenz (Belastungs- und Dranginkontinenz)
  • Überlaufinkontinenz (wenn sich die Blase nicht vollständig entleert)

Lebensqualität wiederherstellen - Sie können etwas tun!

Die Folgen einer Harninkontinenz beeinträchtigen das Leben der Frauen oftmals immens. Ihre Ängste und Erfahren reichen weit. Sie haben Angst, das „Örtchen“ nicht rechtzeitig zu finden, keine Kontrolle zu haben, sie haben Probleme mit dem Selbstwert und den Wunsch, eine sexuell erfüllte und unbelastete Partnerschaft erleben zu dürfen. Finden Sie sich nicht damit ab, dass die Inkontinenz ein „normaler“ Bestandteil des Älterwerdens ist!

Grund für eine Blasenschwäche ist, dass die Harnröhre nicht mehr ausreichend Halt durch die Scheidenmuskulatur und das Bindegewebe im Beckenbodenraum hat. Grundsätzlich können Sie bei Beachtung ein paar weniger einfacher Grundregeln (z. B. nicht schwer heben usw.) viel für Ihren Beckenboden tun. Beckenbodentraining ist die erste Wahl. Ausgebildete Hebammen und Beckenbodentherapeutinnen zeigen in Kursen, wie Sie Ihren Beckenboden in Schwung halten. Weiter stehen Medikamente oder Hormontherapien für manche Formen der Blasenschwäche zur Verfügung. Schließlich sorgen kleine chirurgische Maßnahmen dafür, dass Sie wieder lachen können!

Die Methoden: Spritze oder Bändchen


Gute Erfahrungen haben weltweit mehr als zwei Millionen Frauen gemacht, die sich für eine sogenannte Bändchen-OP entschieden haben. Nur 5 bis12 Zentimeter lang ist das Band, das unter der Harnröhre platziert wird, um zusätzlichen Halt zu geben und helfen soll, den Urin zu halten. Auch nach über einem Jahrzehnt sind damit 97 Prozent der Frauen ihr Problem dauerhaft los. Nur bei wenigen Patientinnen treten Komplikationen auf.

Seit 2005 entscheiden sich auch viele Frauen für eine „Spritze gegen Inkontinenz“. Dabei wird während eines kleinen Eingriffs bei örtlicher oder regionaler Betäubung, selten auch in Vollnarkose, ein Material namens Bulkamid in die Wand der Harnröhre gespritzt. Gleichsam wie drei Polster umfassen und unterstützen diese Depots den Harngang.

Harninkontinenz und ihre Folgen

Die Folgen einer Blasenschwäche sind schwerwiegend und von Bedeutung für Sie und eventuell Ihre Pflegenden:

  • Schwindel
  • Stürze
  • Depressionen
  • Einweisung ins Pflegeheim

Wichtig ist, mit einem Arzt / einer Ärztin Ihres Vertrauens zusprechen, um die Form der Harninkontinenz zu diagnostizieren.

Quelle:
http://www.diako-kassel.de/fileadmin/DKK_Kassel/PDFs/Flyer_neu/Urogynaekologie_Baendchen_2.pdf