25. Februar 2015
Ein Karpaltunnelsyndrom entsteht durch eine Druckschädigung des Mittelnervs dort, wo dieser zusammen mit den Beugeseiten vom Unterarm in die Hohlhandregion tritt.
Der erhöhte Druck entsteht, weil sich die Beugesehnen und Sehnenscheiden verdicken. Dieser Zustand kann sich im Rahmen von entzündlichen Erkrankungen auch ohne eine spezifische Ursache entwickeln.
Welche Beschwerden hat der Betroffene?
Zu den Symptomen zählen elektrisierte und eingeschlafene Daumen, Zeige-, Mittel- und Ringfinger, häufig auch nachts. In schweren Fällen werden die Finger taub und die Muskulatur des Daumenballens bildet sich zurück.
Diagnose
Die Diagnose eines Karpaltunnelsyndroms wird durch die typischen Beschwerden und Symptome gestellt. Notwendig ist eine zusätzliche neurologische Untersuchung der Nervenstrommessung, die vom Neurologen durchgeführt wird.
Therapie / Behandlung
Die Behandlung kann anfangs aus einer Schiene für den Unterarm bestehen, die nachts getragen wird. Auch eine Kortison-Injektion kann die Beschwerden vorübergehend bessern. Bleiben die Beschwerden bestehen, sollte der Karpaltunnel operativ geöffnet werden, um zunehmende Beschwerden und Funktionsstörungen zu vermeiden.
Bei der Operation wird die unter der Haut gelegene bindegewebliche Abdeckung des Karpaltunnels durchtrennt und die Haut darüber wieder verschlossen. Nach der Operation wird für kurze Zeit eine Gipsschiene angelegt. Nach dem Entfernen der Fäden nach circa 10 Tagen kann die Hand wieder zunehmend belastet werden.
Aussichten: Das Elektrisieren wird meist beseitigt, eine Gefühlstörung bildet sich erst sehr allmählich in den Wochen nach der Operation zurück.
Risiken und Gefahren
Besteht das Karpaltunnelsyndrom über einen langen Zeitraum vor der Operation, ist auch die Rückbildung der Funktionsstörung verzögert. In machen Fällen können Beschwerden im Narbengebiet auftreten, die in einzelnen Fällen hartnäckig sind und sich erst im Laufe von Wochen zurückbilden. In seltenen Fällen können die Beschwerden nach einigen Jahren erneut auftreten.
Autor:
Dr. Paul Preiser, AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG