Morbus Parkinson

25. Februar 2015

Der M. Parkinson ist eine Erkrankung, die sich durch charakteristische Störungen äußert. Vorwiegend sind die Bewegungen betroffen. Bewegungsabläufe vermindern und verlangsamen sich.

Diagnose

Die Einschränkungen können sich zu Beginn z. B. durch ein vermindertes Mitschwingen der Arme, ein kleiner werdendes Schriftbild zum Ende eines Satzes oder durch einen verminderten Gesichtsausdruck darstellen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann sich ein zunehmend kleinschrittiger Gang entwickeln. Zusätzlich kann ein Zittern sowohl in Ruhe, als auch unter gezielter Bewegung in den Armen hinzukommen. Es verstärkt sich typischerweise unter Aufregung oder psychischer Belastung.

Die Verdachtsdiagnose eines M. Parkinson ergibt sich für den Arzt durch die Anamnese und den neurologischen Untersuchungsbefund. Zur weiteren Abklärung sollte eine CT oder MRT des Gehirns durchgeführt werden, um andere Ursachen auszuschließen. Weitere diagnostische Verfahren wie eine SPECT Untersuchung können in unklaren Fällen eingesetzt werden, häufig sind sie jedoch nicht notwendig. Die Sicherung der Diagnose erfolgt meist durch einen positiven medikamentösen Therapieversuch, bei dem es zu einer Verbesserung der Bewegungsabläufe kommt. Durch eine gezielte Anamnese und Untersuchung durch einen erfahrenen Neurologen lassen sich Fehldiagnosen vermeiden.

Ursache

Der Morbus Parkinson kann sporadisch oder erblich auftreten und zählt zu den sogenannten neurodegenerativen Erkrankungen. Männer sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Im Rahmen dieser Krankheit kommt es zu einem Zellverlust vorwiegend sogenannter dopaminerger Neurone im Stammhirn. Zu unterscheiden ist der Morbus Parkinson von anderen Parkinson-Syndromen, bei denen sich ähnliche Symptome zeigen, die Ursache aber eine andere ist und auf eine Behandlung entsprechend schlechter ansprechen. Die Ursachen der sogenannten sekundären Parkinson-Syndrome sind vielfältig und können z. B. durch Schlaganfälle, toxische Schädigungen oder medikamentöse Nebenwirkungen (länger dauernde hochdosierte Therapie mit Neuroleptika) bedingt sein. Ferner können atypische Parkinson-Syndrome auftreten. Diese haben eine generalisierte Atrophie des Gehirns als Ursache und sind eine seltene Ursache von Parkinson Syndromen. Sie äußern sich meist durch weitere neurologische Defizite, sprechen nicht oder unzureichend auf die typische Parkinsontherapie an und nehmen häufig einen rascheren ungünstigen Verlauf.

Behandlung / Therapie

Bei dem M. Parkinson kommt es zu einem selektiven Zellverlust der dopaminergen Neurone im Gehirn. Ziel jeder Therapie ist es daher, das Defizit mittels Dopamin auszugleichen. Meist kann dies durch Medikamente gut erreicht werden – entweder durch eine Vorstufe des Dopamins, dem L-Dopa, oder durch eine direkte Stimulation der Dopamin-Rezeptoren durch einen sogenannten Dopaminagonisten. Eine direkte Gabe von Dopamin verbietet sich aufgrund der zu erwartenden körperlichen Nebenwirkungen. In einigen speziellen, schwer verlaufenden Fällen kann eine operative Therapie zur Implantation von Stimulationselektroden diskutiert werden, um die Auswirkungen des M. Parkinson abzumildern. Diese Therapie ist aber speziellen Zentren vorbehalten.

 

Autor:
PD Dr. M. Liebetrau, Chefarzt der Abteilung für Neurologie, AGAPLESION EV. BATHILDISKRANKENHAUS