17. März 2022
Deshalb haben es sich unsere AGAPLESION Trainees zur Aufgabe gemacht, Prozesse in unseren Einrichtungen daraufhin zu untersuchen, den Einsatz von Kunststoff zu vermeiden oder zu reduzieren. „Trotz der Omnipräsenz von Kunststoff im Krankenhaus war es gar nicht so einfach, Einsparpotenziale zu finden“, berichtet die ehemalige Managementtrainee und heutige Vorstandsreferentin des Vorstands Finanzen/IT bei AGAPLESION Alexandra Ischanka, „Denn Hygieneanforderungen und Patientensicherheit haben bei uns höchste Priorität.“
„Nach intensiven Recherchen hatten wir eine Idee: Medikamentendispenser müssen nicht zwingend aus Hartplastik bestehen. Anstatt diese Einmalprodukte aus Kunststoff herzustellen, könnte man dafür alternative, umweltfreundlichere Materialien verwenden“, erklärt die ehemalige AGAPLESION Managementtrainee und heutige Referentin der Krankenhausdirektion der AGAPLESION FRANKFURTER DIAKONIE KLINIKEN Daphne Makris.
Beiden Trainees fiel auf, dass die Gastronomie dem Gesundheitswesen bezüglich nachhaltiger Verpackungsalternativen einen Schritt voraus ist, obschon auch hier hohe Hygieneanforderungen bestehen. Sie traten daraufhin in Kontakt mit Greenbox – einem Startup, das sich auf die Herstellung alternativer Verpackungen für die Gastronomie spezialisiert hat. Gemeinsam entwickelten sie einen Medikamentendispenser aus Bagasse – einem Abfallprodukt. Es fällt bei der Produktion von Zucker aus Zuckerrohr an und ist als natürliches Nebenprodukt ressourcenschonend.
„Einmaldispenser aus Bagasse sind zwar eine umweltfreundlichere Variante im Vergleich zu dem Plastikprodukt, jedoch auch noch nicht die erste Wahl“, schränkt Ischanka ein. „Besser wäre es, wenn Dispenser aufbereitet und mehrfach verwendet werden könnten. Leider ist das noch nicht möglich.“
„Als ich die neuen Dispenser zum ersten Mal in der Hand hatte, war ich richtig aufgeregt.“ berichtet Makris. Sie organisiert eine Testphase auf zwei Stationen im AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS in Frankfurt am Main. „Denn die Meinung der Anwender:innen ist uns am wichtigsten. Und unsere Pflegefachkräfte haben das Projekt umwerfend unterstützt. Sie haben die Dispenser nicht nur getestet, sondern auch ausführlich und ehrlich Feedback gegeben. Denn viele von ihnen empfinden es als belastend, dass so viel Plastikmüll bei der täglichen Arbeit anfällt und zeigen sich offen für umweltschonendere Alternativen.“ berichtet sie begeistert. „Nachdem die Probe-Charge aufgebraucht war, haben wir die Rückmeldungen ausgewertet. Leider haben unsere Dispenser noch keine Marktreife. Der Deckel liegt nicht eng genug an, so dass die Tabletten verrutschen könnten. Daran arbeiten wir derzeit gemeinsam mit Greenbox – das Produkt entsprechend zu verbessern.“ berichtet sie. „So gelangen wir Schritt für Schritt zu mehr Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen“, ergänzt Ischanka.