29. Januar 2014
„Der Einsatz von Xofigo bietet Patientenmit symptomatischen Knochenmetastasen, die auf eine Hormonbehandlung nicht mehr ansprechen, klare Vorteile“, erklärt Dr. Bernhard Dohmen und fügt hinzu: „Der Wirkstoff von Xofigo ist das kurzlebig radioaktive Radium-223-dichlorid.Dieses wird sehr schnell in den Metastasen angereichert und bestrahlt diese mit sehr hoher Intensität.“ Aufgrund der kurzen Reichweite der Alpha-Strahlung werde das blutbildende Knochenmark kaum belastet. „Im Gegensatz zu den meisten bisher in dieser Situation einsetzbaren Medikamenten wirkt Radium-223 nicht nur symptomlindernd, sondern verlängert auch die Lebenszeit der Patienten“, so der Facharzt für Nuklearmedizin. Zudem seien in der Zulassungsstudie von Xofigo, ganz im Gegensatz zu den klassischen tumorwirksamen Medikamenten (z.B. Chemotherapie),keine nennenswert vermehrten Nebenwirkungen im Vergleich zur Kontrollgruppe aufgetreten.
In der Nuklearmedizin des Diakonieklinikums wurde am 19. Dezember 2013, nurvier Tage nach Markteinführung von Xofigo, der erste Patient von Dr. Dohmen behandelt. Dies war laut Herstellerangaben die erste Anwendung in Norddeutschland. Voraussetzung dafür war eine behördliche Genehmigung der Anwendung von Radium-223,welche dem Rotenburger Institut als nuklearmedizinischem Maximalversorger mit entsprechender Therapieexpertise frühzeitig erteilt wurde.
Xofigo wird alle vier Wochen intravenös verabreicht. Anschließend wird die Anreicherung in den Metastasen durch eine szintigraphische Aufnahme dokumentiert. Eine Standardbehandlung besteht aus insgesamt sechs ambulanten Xofigo-Gaben, eine Wiederholung ist möglich. Lediglich zwei Blutwertkontrollen sind zwischen den Xofigo-Injektionen erforderlich .Diese werden beim Urologen oder Onkologen, der den Patienten federführend weiter behandelt, oder beim Hausarzt durchgeführt. „Da die Strahlung des Radium-223 nur eine sehr kurze Reichweite hat (unter 1/10 Millimeter),geht von behandelten Patienten keine Gefahr aus“, erläutert Dr. Bernhard Dohmen.
Ein weiterer Vorteil der Xofigo-Therapie stellt die prinzipielle Möglichkeit zur Kombination mit anderen Medikamenten dar. Inwieweit dies das Ansprechen verbessert, wird derzeit in diversen Studien geprüft. Gesichert ist, dass Xofigo weder den Effekt einer nachfolgenden Chemotherapie vermindert noch deren Nebenwirkungen erhöht.
Prostatakrebs zählt zu den weltweit häufigsten Krebserkrankungen bei Männern. Häufig entwickeln sich bei den Patienten im Verlauf der Erkrankung Knochenmetastasen, die Schmerzen verursachen und auch zumeist für den Tod der Patienten verantwortlich sind.
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