19. November 2016
Es war wieder einmal so weit: Am Freitag, den 18.11.2016, hat nachmittags das große Azubi-Kochen stattgefunden. Die Psychiatrischen Tageskliniken mit ihren großen Küchen boten hierfür nach Dienstschluss die entsprechenden Räumlichkeiten. Gesundheits- und Krankenpflegeschüler aus dem ersten und dem dritten Lehrjahr, sowie Kliniklehrerin Martina Schmidt und die Praxisanleiterin Ulla Maurer trafen sich hier bereits am Nachmittag, um gemeinsam für die Mitschüler aus dem zweiten Jahrgang sowie die Pflegedirektion und die Bereichsleitungen ein schönes Buffet zu zaubern. Dabei waren sie sehr kreativ, und es hat bei der Menüauswahl an nichts gefehlt: von italienischer Bruschetta als Vorspeise, über den Hauptgang mit Lende und Reis oder Tagliatelle mit Champignon-Rahm-Soße, bis hin zum Raffaelo-Himbeer-Traum zum Nachtisch, war für jeden Geschmack etwas dabei.
Das alles erst einmal zuzubereiten bedeutet viel Arbeit und die Zeit ist knapp, deshalb legen die Azubisdirekt mit der Verteilung der Lebensmittel los. Es herrscht großer Andrang, um die richtigen und besten Zutaten zu ergattern - da hält sich Roland S. lieber raus und hält etwas Abstand zum Rest der Gruppe. So hat er Zeit zu berichten, dass das alles hier für ihn, obwohl er gerade erst die Ausbildung begonnen hat, gar nicht so neu ist, denn er hat bis vor kurzem auf der Station A2 ein Freiwillig Soziales Jahr absolviert, und da es ihm so gut gefallen hat, ist er froh hier nun seine Ausbildung machen zu können. Jetzt muss er aber auch ran an die Arbeit und widmet sich einer der Hauptspeisen.
Noch immer herrscht ein großes Durcheinander: „Wohin damit?“ „Wer schneidet die Zwiebeln, und wo ist überhaupt Platz zum Zwiebeln schnippeln?“- Die einzelnen Kochgruppen verteilen erst einmal die Aufgaben. Davon lässt sich Annika B. nicht beirren: In aller Ruhe sitzt sie vor einem großen Berg Tomaten und ist schon fleißig am Entkernen, dabei erzählt sie von ihrem Werdegang: „Eigentlich bin ich Kauffrau im Bürowesen“, und nebenbei war sie fünf Jahre ehrenamtlich in einem Kinderhospiz tätig. Mit Menschen arbeiten, das macht sie gerne. So kommt es, dass sie nun hier ihre Ausbildung zur Krankenpflegehelferin angefangen hat, und sie hätte es kaum besser treffen können: „Das erfüllt mich!“, erklärt sie. Ebenfalls angehende Krankenpflegehelferin ist Clarissa M. Beim Zwiebeln Schneiden vergießt sie keine Träne und erzählt stattdessen wie super wichtig dies alles hier für sie ist: „Die anderen Kollegen so gut kennen zu lernen erleichtert den Einstieg in die Ausbildung ungemein!“ Außerdem fühle sie sich im Vergleich zu Mitschülern, die in anderen Häusern lernen, bereits weiter: Ich bin sehr stolz, dass das E-Stift mein Ausbildungsplatz ist, und ich schon viele Dinge kann und weiß. Die andere in der Schule noch nicht gelernt haben.“
„Tiramisu habe ich bisher noch nie gemacht!“ - Während Melanie O. eine kulinarische Premiere erlebt, bleibt Zeit , Kochpartnerin Lisa G., die schon im dritten Jahr ist, über ihre Erfahrungen auszutauschen. Lisa erklärt, die Angst, Kollegen mit zu vielen Fragen zu nerven sei am E-Stift unbegründet: „Man soll alles fragen, was man wissen will, Ärzte und Pfleger freuen sich sogar helfen zu können.“
Langsam gehen die Vorbereitungen in die finale Phase und ein leckerer Duft steigt in die Nasen.
Klar, dass da die Mägen das Knurren anfangen. Es wird also Zeit: Das Buffet kann eröffnet werden!