24. November 2016
Nach rund einer Woche gegenseitigem Kennenlernen und dem Lernen der wichtigsten Handgriffe und Kommunikationsformen für den ersten Einsatz auf den somatischen Stationen, wird es nun ernst für unsere Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege/-hilfe.
Die Praxisanleiterinnen haben am Vortag noch die wichtigsten Dinge mit den Schülern abgeklärt: Nach einer persönlichen Vorstellung erklärten sie, was auf der Station, auf der sie am kommenden Tag ankommen werden, eigentlich gemacht wird. Alexandra Krämer erklärt die A41/A42: Hier werden sowohl Notfallpatienten als auch Patienten mit geplanten OPs behandelt und gepflegt. Eine Besonderheit dieser Station ist, dass hier auch ein Privatbereich mit Wahlleistungszimmern ist. Außerdem ist das Krankheitsspektrum der Patienten sehr umfangreich, da auf der A41 auch das Altertraumatologische Zentrum angesiedelt ist. Das heißt konkret, dass hier ältere Patienten zunächst einmal unfallchirurgisch behandelt werden, gleichzeitig aber auch die Ärzte der Geriatrischen Klinik beteiligt sind, da verunfallte, ältere Patienten oft Begleiterkrankungen, wie z.B. eine Demenz haben, die Berücksichtigung finden muss.
„Wir sind multikulti auf der A4, denn hier findet ihr mitunter alle somatischen Fachdisziplinen“, erklärt Alexandra. Zusammen mit Kristina Keresztuni führt sie am folgenden Tag die Praxisanleitung auf der A4 durch. „Wir werden während der Ausbildung eure Bezugspersonen sein, ihr könnt uns immer ansprechen und alles fragen“, erklärt Kristina. Um 6 Uhr morgens geht es dann los. Alex und Kristina laufen mit den Schülern die wichtigsten Stellen ab, zeigen ihnen, wie man Patienten schient und eine Körperpflege macht. Das alles sei viel komplexer als es für den Laien klingt, erklärt Alexandra: „In der Pflege hängen viele Faktoren ganz eng zusammen. In der Körperpflege seid ihr letztlich z.B. auch schon mitten in der Mobilisation der Patienten. Diese Zusammenhänge werdet ihr schnell erkennen.“ Schüler und Praxisanleiterinnen stecken außerdem ihre gegenseitigen Erwartungen und Wünsche ab: Die Schüler wollen vor allem das bereits theoretisch Erlernte in die Praxis umsetzen können.
Die Praxisanleiterinnen erklären, dass die Azubis erst einmal ein paar Tage brauchen werden, um „anzukommen“. Wichtig sei aber, dass sie klar machen, wie sie ticken: ob sie eher ruhig oder eher offen sind oder ob sie vor gewissen Dingen noch Angst haben. „Wir wollen auf jeden von euch individuell eingehen können!“ Die Schüler sollen ihre Grenzen klar und deutlich ziehen und sich keine Aufgaben aufhalsen lassen, für die sie noch nicht bereit sind. „Deswegen begleiten wir die Schüler an ihrem ersten Tag auf Station – damit sie einen guten Start haben und die Kollegen entlastet sind.“ Für die Azubis sei der erste Stationseinsatz natürlich ein Schritt von 0 auf 100, bei dem sie einen gewissen Rückhalt brauchen.